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FFH-Bericht 2013 des Landes Nordrhein-Westfalen


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FFH-Bericht 2013 des Landes Nordrhein-Westfalen


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Anhang A - Allgemeine Angaben

Der Anhang A des FFH-Berichts enthält entsprechend den Vorgaben der EU allgemeine Daten zur Umsetzung der FFH-Richtlinie in Nordrhein-Westfalen.

1. Wichtigste Erfolge der Umsetzung der FFH-Richtlinie

1.1. Kurzbeschreibung der wichtigsten Erfolge im Rahmen der Umsetzung im Berichtszeitraum (dt.):
Für viele der von dauerhaften Managementmaßnahmen des Naturschutzes abhängigen FFH-Lebensraumtypen der Heiden und Magerrasen (2330 kont, 4030 atl + kont, 5130 atl + kont, 6110 kont, 6210 kont, 6230 kont) konnte der günstige Erhaltungszustand durch intensive Betreuung der Schutzgebiete und finanzielle Förderung weiterhin gewährleistet bzw. erreicht werden.

Der Erhaltungszustand der Arten des Anhangs II und IV der FFH-Richtlinie Felis silvestris (Wildkatze), Unio crassus (Gemeine Flussmuschel) und Ophiogomphus caecilia (Grüne Flussjungfer) hat sich verbessert. Der günstige Erhaltungszustand der von Managementmaßnahmen abhängigen Arten Castor fiber (Biber), Rana dalmatina (Springrosch), Podarcis muralis (Mauereidechse) und Coenagrion mercuriale (Helm-Azurjungfer) konnte weiterhin durch intensive Betreuung der Schutzgebiete und finanzielle Förderung gewährleistet werden.

In der Berichtsperiode konnte die Genehmigung von 16 Life+-Projekten durch die EU erreicht werden. Sechs Projekte konnten erfolgreich abgeschlossen werden.

Die im Vertragsnaturschutz des Landes NRW geförderte landwirtschaftliche Fläche betrug Ende 2011 25.861 ha und konnte so während der Berichtsperiode um 5 % gesteigert werden.

In FFH-Gebieten im Staatswald wurde in altbaumdominierten Beständen auf knapp 8000 ha ein Netz von Wildnisgebieten konzipiert und umgesetzt. Der Anteil nutzungsfreier Wälder im Staatswald NRW steigt damit auf 10%.

Der rechtssichere, fachgerechte und transparente Vollzug des EU-Artenschutzrechts und der FFH-Verträglichkeitsprüfung in Nordrhein-Westfalen wurde durch Verwaltungsvorschriften, Leitfäden und Internet-basierte Fachinformationssysteme weiter vereinheitlicht und verbessert. Die Aufbereitung erfolgte differenziert für verschiedene Nutzergruppen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Stadtentwicklung):
http://ffh-arten.naturschutzinformationen.nrw.de/ffh-arten/de/downloads
http://artenschutz.naturschutzinformationen.nrw.de/artenschutz/de/downloads
http://www.lanuv.nrw.de/natur/arten/artenschutz.htm
http://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/artenschutz/artenvielfalt/index.php

Allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW wurden vom MKULNV NRW und dem LANUV NRW die Situation der FFH-Lebensraumtypen und Arten mit ungünstigem Erhaltungszustand und hierzu jeweils kreisspezifische Veranwortlichkeitsprofile und Handlungsempfehlungen (LANUV Jahresbericht 2009, Seite 53) vorgestellt. In Regionalgesprächen mit den Partnern u.a. aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutzverbänden konnten so unter Federführung der Bezirksregierungen Maßnahmen zur Verbesserung des Erhaltungszustandes abgestimmt werden.

Eine Konzeption zur Entschneidung der Landschaft und verbesserten Durchlässigkeit für Arten wie z.B. der Wildkatze (Anhang IV) wurde erarbeitet, veröffentlicht und in Fachtagungen vorgestellt.
Acht Grünbrücken befinden sich in Planung, im Bau bzw. sind fertiggestellt.

Der Einfluss des Klimawandels auf Arten und Lebensräume von gemeinschaftlichem und landesweitem Interesse und mögliche Anpassungsmaßnahmen wurden in einer Studie ermittelt und der (Fach-) Öffentlichkeit vorgestellt.

Fachtagungen zu den Themen Mahdgutübertragung und Regiosaatgut wurden durchgeführt, um über deren Verwendungsmöglichkeiten bei der Entwicklung von artenreichem Grünland zu informieren und ihre Verwendung zu fördern. Das Fachinformationssystem Mahdgutübertragung informiert insbesondere über geeignete Spenderflächen und die Methodik.

Die Initiative 'Mensch, Natur, Heimat - Partnerschaften für natürliche Lebensvielfalt', ist ein Handlungsprogramm, mit dem Partnerschaften zum Erhalt der natürlichen Lebensvielfalt vor Ort initiiert werden. Zielgruppen sind z. B. Land- und Forstwirte, Tourismus- und Gastronomiebetriebe, Handel, ehrenamtliche Naturschützer, Umweltbildungseinrichtungen, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Im Zuge dieser Initiative und dem Beitritt zur IUCN-Kampagne 'Countdown 2010' und konnten ca. 70 Projekte realisiert werden.

2. Ausweisung von FFH-Gebieten

gemeldete FFH-Gebiete unter Schutz gestellte FFH-Gebiete (nach Par. 32 BNatschG)
Anzahl Fläche Anzahl Fläche
518 1.846,18 km² (= 184.618,08 ha) 445 1.679,09 km² (= 167.909,00 ha)

3. Umfassende Managementpläne für die FFH-Gebiete nach Art. 6 Abs. 1

3.1 Anzahl der Gebiete, für die bereits umfassende Managementpläne vorliegen: 288
3.2 Prozentualer Flächenanteil des Schutzgebietsnetzes, der bereits durch umfassende Managementpläne abgedeckt ist: 44,0 %
3.3 Anzahl der Gebiete, für die umfassende Managementpläne in Vorbereitung sind: 90

4. Ergriffene Maßnahmen im Zusammenhang mit der Genehmigung von Plänen und Projekten (Art. 6 Abs. 4)

Gebietsnr. Gebietsname Jahr Projekt/Plan Stellungnahme der Kommission angefordert?
DE-3917-301   2007 Sanierung der Sparrenburg, Bauabschnitt I Nein
DE-4218-301   2010 Nutzung der Talleseen als Hochwasserspeicher in der Stadt Paderborn, Ortsteil Schloß Neuhaus, Planfeststellungsbeschluss 54.1-84.08.10/W 19 Nein

5. Ergriffene Maßnahmen zur Gewährleistung der Kohärenz des Natura-2000-Netzes incl. Art. 10

- Vertragsnaturschutz mit Land- und Forstwirtschaft für Offenland- und Wald-Lebensräume NRW
- Betreuu ng der meisten Natura 2000-Gebiete durch Biologische Stationen
- Artenschutzprogramme für z.B. Wanderfische, Flussperlmuschel und Laubfrosch
- Erhalt und Entwicklung von Landschaftselementen durch Festsetzung im Rahmen der Landschaftsplanung
- Förderprogramme für investive Naturschutzmaßnahmen (ELER Art. 57, Förderrichtlinie Naturschutz)
- Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen durch Stiftungen (z.B. NRW-Stiftung Naturschutz)
- forstliche Bewirtschaftungsgrundsätze für Natura 2000-Gebiete im Staatswald
- Bau von fünf Grünbrücken
- Wildnisgebietskonzept im Staatswald NRW
- Maßnahmen im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie, der Gewässerauenprogramme und der Konzepte zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern, sowie der naturnahen Gewässerunterhaltung und -entwicklung nach der 'Richtlinie für die naturnahe Unterhaltung und den naturnahen Ausbau der Fließgewässer in NRW'

Entwicklung von Gebieten im Rahmen von Life-Projekten. Für die Berichtsperiode 2007 bis 2012 sind folgende LIFE+-Projekte relevant:
- Großes Torfmoor (http://www.life-torfmoor.de/)
- Medebacher Bucht (http://www.medebacher-bucht.de/)
- Lebendige Bäche in der Eifel (http://www.life-baeche.de/)
- Lippeaue Hamm (http://www.hamm.de/umwelt/lifeplus-projekt/abgeschlossenes-life-projekt.html)
- Limosa-Habitat Hetter (http://www.life-uferschnepfe.de)
- Bäche im Arnsberger Wald (http://www.life-bachtaeler.de/)
- Möhneaue (http://www.moehne-life.de/)
- Nebenrinne Bislich-Vahnum (http://www.life-rhein-bislich.de/)
- Ems bei Einen (http://www.ems-life-nrw.de/)
- Lippeaue zwischen Hangfort und Hamm (http://www.hamm.de/lifeplus-projekt.html)
- Maifisch II (http://www.lanuv.nrw.de/alosa-alosa/de/index.html)
- Bergmähwiesen Winterberg (http://www.bergwiesen-winterberg.de/)
- Wald - Wasser - Wildnis (http://www.wald-wasser-wildnis.de/)
- 'Vielfalt auf Kalk' im Kreis Höxter (http://www.kreis-hoexter.de/tourismus-kultur/life)
- Allianz für Borstgrasrasen Euskirchen (http://www.life-borstgrasrasen.eu)
- Emmericher Ward (http://www.life-rhein-emmerich.de/de/projekt/idee)
- Rur und Kall (http://www.biostation-dueren.de/111-0-LIFE-Projekt-Rur-und-Kall---Lebensraeume-im-Fluss.html)
- Bodensaure Eichenwälder Wesel (http://eichenwald.bskw.de/)
Für die Ermittlung der im Berichtszeitraum 2007-2012 innerhalb der FFH-Gebiete durchgeführten Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Verbesserung des Erhaltungszustandes der Lebensraumtypen (Anh. I) und Arten (Anh. II, IV, V) wurden die seitens der Kreise und kreisfreien Städte sowie der Regionalforstämter webbasiert erfassten Daten ausgewertet. Vertragliche Vereinbarungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes für Offenlandbiotope innerhalb der FFH-Gebiete wurden gesondert erfasst und ebenfalls berücksichtigt. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum rund 5600 durchgeführte Maßnahmen erfasst. Sie weisen mit 170 Maßnahmentypen ein breites Spektrum auf. Die Schwerpunkte liegen hierbei auf folgenden Maßnahmentypen:
Stillgewässer: Gewässerneuanlage, Gewässerfreistellung (weitere Maßnahmen u.a. entschlammen, Grunderwerb)
Fließgewässer: Fließgewässer renaturieren, Entnahme nicht lebensraumtypischer Gehölze, (weitere Maßnahmen u.a. Grunderwerb, Durchgängigkeit wiederherstellen); Maßnahmen an Fließgewässern werden zumeist durch die Wasserbehörden und –verbände umgesetzt und sind hier nur in geringem Umfang erfasst)
Grünland incl. Trockenrasen und Heiden: Mahd und Beweidung, entkusseln, entbuschen, abplaggen, Oberboden abschieben, Umwandlung von Wald in Heide und Trockenrasen, (weitere Maßnahmen u.a. Grunderwerb, Besucherlenkung)
Moore: entkusseln, entbuschen, Entnahme nicht lebensraumtypischer Gehölze, (weitere Maßnahmen u.a. Wiedervernässung, Besucherlenkung)
Felsen: Felsen freistellen, (weitere Maßnahmen u.a. Besucherlenkung)
Wald: Erhaltung von Horst- und Höhlenbäumen sowie von Alt- und Totholz, Förderung einer lebensraumtypischen Bestockung, (weitere Maßnahmen u.a. Waldrandanlage, Förderung der Naturverjüngung, Besucherlenkung)
Weiterhin werden Schwerpunktsetzungen bei den Lebensraumtypengruppen, den Artengruppen und den genutzten Finanzierungen bezogen auf die Anzahl der durchgeführten Maßnahmen deutlich:
Verteilung der Maßnahmenanzahl nach Artengruppen Verteilung der Maßnahmenanzahl nach LRT-Gruppen Verteilung der Maßnahmenanzahl nach Finanzierungsinistrumente

6. Wiederansiedlung von Arten des Anhangs IV (Art. 22 Buchst. a)

Art Zeitraum Ort Anzahl Erfolgreich
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling 2007 FFH- und NSG Uedesheimer Rheinbogen DE-4806-304 72 Ja
Geburtshelferkröte 2011 NSG Steinbruch Hofermühle-Süd in Heiligenhaus und Tongrube Majefski in Erkrath 36 Noch nicht abzuschätzen
Gelbbauchunke 2009 Sankt Augustin/Niederpleis - östlich der A3 im Bereich des GLB 'Alter Dambroich' 200 Noch nicht abzuschätzen
Knoblauchkröte 2011 Luchtbult im NSG Eper-Graeser Venn 350 Noch nicht abzuschätzen
Laubfrosch 2012 Münster 600 Noch nicht abzuschätzen
Laubfrosch 2008-2010 Bückeburger Niederung 300 Noch nicht abzuschätzen
Zauneidechse 2011 Kreis Mettmann 100 Noch nicht abzuschätzen
Zauneidechse 2009 Paderborn Sennelager am Güsenhofsee 270 Ja